Die kleinen (großen) Dinge im Leben

Heute mal ein Thema aus dem Alltag.

Wer kennt diese bekannten absichernden Handgriffe nicht:

DSC_0188Handy? Da. Geldbeutel? In der Hosentasche. Schlüssel? Schlüssel? Nicht da! Verdammt! Genauso so erging es mir gestern auch. Ich war auf dem Heimweg von der Uni, bereits auf der Fähre und merke: Mein Schlüssel ist nicht in meiner Jackentasche! Panik stand mir wahrlich ins Gesicht geschrieben. Das verrückte in solchen Situationen ist wirklich, wie viele Szenarien der Kopf in sekundenschnell durchspielt : Wie komme ich zur Haustür rein? Schlüsseldienst? Mein Auto! Der Schlüssel von der Arbeit ist auch noch dran, die ganze Schließanlage muss getauscht werden! Ich war klitschnass geschwitzt, weil mich diese Situation völlig unerwartet und mit voller Wucht umhaute. Ist es nicht verrückt wie wir einem so kleinen Gegenstand so viel Verantwortung zusprechen? Ja beinahe einen großen Teil unseres Lebens darauf abwälzen? Wir hängen sogar noch viele bunte, lustige Anhänger daran, weil unsere Bindung so hoch ist. Dieses kleine Metallding hat enorm einen hohen Stellenwert in unserem Leben, dass wir regelrecht durchdrehen, wenn er plötzlich verschwunden ist. Woran liegt das? Weil der Schlüssel einen gewissen Schutz unseres materiellen Lebens bietet? Laptop, Fernseher, Bücher – sind alle gut verriegelt hinter meiner Haustür, die nur ich mit meinem Schlüssel öffnen kann. Befürchten wir, dass der Arbeitgeber uns für nicht mehr vertrauenswürdig sieht, wenn wir diesen verantwortungsbeladenen Gegenstand verlieren?

Diese Gedanken finde ich ziemlich spannend, denn man stellt sich wirklich fundamentale Fragen über Materalität im Zusammenhang mit dem Leben, dem Sinn des Lebens?

Naja so ausschweifend philosophisch möchte ich nun nicht werden denn, das Ende vom Lied ist: Ich habe das gute Stück nur in meinen Rucksack gesteckt und ihn deshalb dann doch noch, tausend Steine vom Herzen erleichtert, wiedergefunden.

Habt Ihr Euch mal darüber Gedanken gemacht?

7 Kommentare

  1. … man ist auf einen Schlag hellwach und – ja, richtig – tausende Bilder rauschen einem durch den Kopf. Adrenalin pur.

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  2. Vielen lieben Dank 🙂

    Ich hasse es, wenn ich unbewusst Dinge irgendwohin packe wo ich sie sonst nicht hin tun würde 😀 Das passiert mir auch ab und zu…

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  3. Haha ich kenne das sehr sehr gut!

    Ich habe dem mal die Krönung aufgesetzt, als ich panisch meinen Freund alamiert habe, der dann in seiner Mittagspause zu Hause war, um mir mittzuteilen, dass ich den Schlüssel außen an unserer Wohnungstüre stecken gelassen hatte 😀 (ich hatte es sehr eilig zum bus zu kommen) …. jaaaa … da fragt man sich auch!

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