Harte Challenge Auge#2

Da habe ich mich nun also doch einmal überwunden und mich an ein Auge mit Polychromos gewagt. Der Anfang lief besser als gedacht, Iris, Pupille und Augeninneres gefielen mir eigentlich schon ganz gut. Dann kam jedoch der Part der das Auge umgibt, sprich Hautfarbe, Falten, Wimpern(!) und das möglichst noch realistisch. Ich verzweifelte schier den richtigen Farbton zu finden und die Übergange waren der reinste Horror. Nach der Hälfte war ich schon kurz davor alles wegzuwerfen und aufzugeben, doch ich dachte mir „Schlimmer geht nimmer“ und so zeichnete ich das ganze doch noch zu Ende. Zufrieden bin ich nun wirklich nicht mit dem Bild und ich bin mir sicher, dass es mir auch einige graue Haare beschert hat, aber ich möchte es Euch dennoch zeigen. Mit Bleistiften ist das ganze so viel leichter, weil es da nur hell-dunkel Kontraste gibt. Hilfreiche Tips nehme ich immer mit offenen Armen entgegen!

Meine Erkenntnisse, die ich mit ins nächste Bild nehme:

  • Immer zuerst das Lid komplett kolorieren und danach die Wimpern malen, sonst gibt es schlimme Schmierereien.
  • Die Augenbrauen schon zu Beginn mit Bleistift vorskizzieren, sonst wirken sie (wie in meinem Bild) etwas unstimmig bzw. umproportional.

Das Problem mit den Schattierungen und Farbübergängen hell-dunkel habe ich noch nicht wirklich raus, welcher Farbton ist denn da am geeignetsten, schwarz ist definitiv zu dominant und kräftig.

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Kleine Erinnerung noch an meine Augen Blogparade, bis 30.06. könnt Ihr daran teilnehmen!

 

16 Kommentare

  1. Die Übergänge am besten mit Blender, abgedunkelte Hautpartien mit Zimtbraun. Du kannst die Haut mit PanPastel vorgrundieren (Sienna gebrannt, Rotoxid hell, glaube ich), das macht sie gleichmäßig und seidig weich.

    Man hat schon bei den Bleistiftzeichnungen gesehen, dass du wirklich Talent für das Augenzeichnen hast. Mit Polychromos ist das schwieriger, weil man ganz anders vorgeht. Mit ein bisschen Rumprobierem gelingt dir das genauso gut wie mit Bleistift.

    Unabhängig vom Medium, achte darauf, dass Iris und Pupille perfekt rund sind. Die Natur hat hier einen perfekten Kreis geschaffen. Das macht dir sonst eine praktisch perfekte Zeichnung kaputt, was wirklich schade wäre. Und vielleicht noch mal die Tränendrüsen genauer anschauen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, also nicht enttäuscht sein. 🙂 Insbesondere deine Bleistiftaugen waren wirklich gut.

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      1. Ich mag den Full Blender Bright von Caran d’Ache, einfach weil die Eigenschaften genauer definiert sind und er als Ganzes aus Blendermaterial besteht, du kannst also schneller größere Flächen bearbeiten. Ähnlich gut funktioniert aber, finde ich, auch der Splender von Lyra. Der ist eben in Holz eingefasst wie ein Polychromos, hat damit also auch weniger brauchbares Material und eine ebenso feine Spitze. Schließlich bleibt ja noch der weiße Polychromos, der die Farbe aber auch immer wieder aufhellt, was mich etwas nervt. Auf Farbensammler hab ich die drei mal gegeneinander getestet in Hinblick auf Wachspastelle. Das Prinzip ist dasselbe, das Ergebnis kannst du auch grds. auf Polychromos übertragen.

        Die PanPastel sind anders als normale Pastell- oder Softpastellkreiden. Die PP stauben längst nicht so sehr und funktionieren auch ohne Fixativ – das ist bei normalen Pastellen undenkbar. Insofern schmieren sie nicht so, sie haften besser auf dem Papier (was sich erheblich von Papier zu Papier unterscheidet). Als Grundierung funktionieren sie grds. auch mit Polychromos, ich würde aber etwas aufpassen, dass du nicht mit der Hand auf der kolorierten Fläche liegst. Nur da man das selbst schon bei reinen Polychromos muss, ändert sich an der Arbeitsweise eigentlich nichts. Ein Taschentuch oder Butterbrotpapier unter die Zeichenhand legen hilft da enorm. 😉

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      2. Ich kann im Internet leider diese PanPastells von denen du redest nicht entdecken.. hast du da mal nen Link oder sowas ?

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      3. „PanPastel“, gibt es bei Boesner, Gerstaecker und am günstigsten derzeit bei Kunstpark. Hersteller ist Colorfin.

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  2. Deine Schwarz weis Augen gefallen mir besser … Ich kenn mich nicht aus mit bunten Stiften zu zeichnen …. Aber wenn du mich fragst …. Hab ich einfach verlangen gehabt mit dem Finger über das ganze zu verwischen … Sprich weicher zu machen … und ich hab noch nie sooooo blaue Augen gesehen …. Zu satt hab ich das Gefühl das blau ….
    😉👍

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  3. Die Iris ist sehr schön coloriert und du hast auf die vielen Details geachtet. Das sticht sofort ins Auge! Das weiße des Auges hat eine gute Struktur. Das gefällt mir sehr.

    Meine Tipp ist: Vermeide reines Schwarz. Schwarz führt nur dazu, dass deine Koloration irgendwie unecht und schmutzig wirkt. Die Gefahr, dass du dir alles verschmierst ist groß – wie du selbst gesagt hast. Farbeindrücke entstehen meistens erst beim Betrachter im Auge durch die Kombination der Farben, die du verwendet hast. Versuche Tiefe durch Farbe zu erreichen.

    Du kannst in der Haut ruhig mit Tönen wie violett, cyan, orange, rot, blau, grün etc. rumprobieren. Allerdings in Maßen, nur an kleinen Stellen. Hier ist ein gutes Tutorial von Linda Bergkvist (http://www.conceptart.org/forums/attachment.php%3Fattachmentid%3D381470%26stc%3D1%26d%3D1212307672). Es ist zwar für digitale Colos gedacht; man kann aber viel drauß schöpfen. 😉 Und du kannst auch mit den Farben rumspielen. Einige Künstler bringen die bunten Farben etwas stärker ein, einige weniger. Nimm auch bei den Haaren kein reines Schwarz, auch wenn diese sehr dunkel ist. Du kannst es natürlich in den aller dunkelsten Stellen ein kleines bisschen verwenden. Aber geh sehr, sehr sparsam damit um.

    Noch zwei Dinge, die mir aufgefallen sind: (1) Versuche bei den Schatten eine Kombination aus weichen und schwarfen Kanten zur erreichen. Im Inneren des Auges ist dir das schon gut gelungen. Bei der Haut hast du die Grundform bereits gut ausgearbeitet, es fehlt aber noch der kleine Kick. 😉 (2) Wenn du nicht gerade vor gehabt hast, jemanden mit viel Mascara zu zeichnen, sind die Wimpern auf dem oberen Lid zu dicht und stehen zu weit nach oben. Versuche sie etwas weiter seitlich nach außen, etwas weiter mittig zum Betrachter hin biegen zu lassen und etwas auszudünnen. Oft werden Wimpern zum äußeren Ende hin etwas dichter und zum inneren dünner.

    Was mir sehr gut gefällt, ist die Form der Augenbraue. Du hast vor allem darauf geachtet, dass sich die Härchen zur Nase hin ein bisschen biegen und „wuscheliger“ werden. 🙂 Das spielt in den Realismus hinein und gibt dem Auge ein schönes Detail!

    So, jetzt habe ich aber wirklich viel geschrieben und auf hohem Niveau gemeckert! 😛 Mach weiter so! Du bist auf einem sehr guten Weg!

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    1. Ganz ganz lieben dank, das sind wirklich gute tips und das baut mich auf . Dass die Wimpern nichts geworden sind habe ich bereits während des Zeichnens gemerkt , allerdings ist es sehr schwer polychromos zu korrigieren und dadurch dass ich sie zuerst gemacht habe (dummer Fehler, denn erst das Augenlid wäre besser) gabs auch viel Geschmiere … Ich werde mich die Tage an einen neuen Versuch heranwagen , hoffentlich mit mehr Glück bzw Erfolg !
      Danke dir !

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      1. Gern! 😉 Oh, ja! Die kann man auch sehr schwer wieder wegradieren. Vielleicht kannst du in einem Skizzenbuch auf kleinem Format ein paar Versionen vorprobieren, bevor du dich an die richtige Colo wagst. Auf jeden Fall bin ich schon gespannt, deinen neuen Versuch zu sehen! 😉

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      2. Mit Bleistift habe ich sehr viele Augenzeichnungen bereits gemacht mit denen ich auch sehr zufrieden war. da ist es aber eben auch einfacher da man nur Hell oder Dunkel hat und eben nicht soooo viele verschiedene Farbabstufungen 😀

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      3. Das kann ich verstehen.Schwarz-weiße Sachen fallen mir auch leichter. das ist nicht so komplex und man kann mit relativ weniger Strichen einen plastischen Eindruck schaffen. 🙂

        Deine letzte habe ich mir angesehen. Die seht wirklich sehr gut aus. Vor allem vom Lichtspiel her.

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